Am Mittwoch, den 09.10.24, fuhren die Lateinschüler/innen der Jahrgangsstufen 7, 8 und 9 zusammen mit Herrn Franke, Frau Eickhoff und Frau Lange nach Wilhelmshöhe, um sich in der dortigen Antikensammlung auf die Spuren der Römer zu begeben.
In drei Gruppen konnten sie sich über den Vormittag hinweg mit verschiedenen antiken Themen auseinandersetzen. Anhand ausgewählter ‚alter Meister‘ in der Gemäldegalerie untersuchten die Lernenden, wie mythologische Geschichten durch Farbe und Pinsel erzählt werden können. Dabei lernten sie nicht nur, dass man einen Satyrn an seinen Bocksbeinen, spitzen Ohren und kleinen Hörnern auf der Stirn erkennt, sondern auch, dass Ästhetik nicht immer etwas mit Schönheit zu tun haben muss. Ihr Vorwissen aus dem Lateinunterricht über Verwandlungsgeschichten konnten die Schüler/innen anwenden, um auf einem der betrachteten Gemälde die Geschichte von Pan und Syrinx zu identifizierten.
Ein weiteres Thema des Tages war die römische Städteplanung. Anhand der ausgestellten Korkmodelle römischer Prunkbauten, die Landgraf Wilhelm einst sammelte, wurde den Schüler/innen bewusst, welche verschiedenen Bauwerke es in Rom zu bestaunen gibt und dass es für ein funktionierendes Stadtleben schon in der Antike nicht nur Triumphbögen und Tempelanlagen brauchte, sondern v.a. Infrastrukturgebäude wie Aquädukte, die cloaca maxima (Abwasserkanäle) und die insulae (Wohnblocks für das einfache Volk) von Bedeutung waren.
Das dritte Thema des Vormittags war Essen und Trinken. Um herauszubekommen, welche Speisen und Essgewohnheiten die Römer hatten, wurden Vasenbilder von Symposien (Trinkgelagen), pittoi (Vorratsgefäße aus Ton) und Tonnachbildungen von typischen römischen Speisen untersucht. Außerdem konnte man mit der eigenen Nase erfahren, welche Gewürze typischer Weise an römische Speisen gegeben wurden.
Bei allen drei Themen machten die Museumsführerinnen immer wieder deutlich, welche Bedeutung die römische Kultur auch für die Gegenwart und im Speziellen für Kassel hat. Gegen Mittag trat die Exkursionsgruppe schließlich mit vielen neuen Eindrücken und Erkenntnissen über das Leben in der römischen Antike den Heimweg nach Melsungen an.
Foto und Artikel: F. Lang