Am 18.09.24 besuchte Julio Rosenblatt die Gesamtschule Melsungen. Julio Rosenblatts Vater war Teil der jüdischen Gemeinde in Beiseförth und flüchtete vor den Nationalsozialisten nach Uruguay, um seine Familie vor der Judenverfolgung zu schützen. Sein Sohn Julio interessierte sich für die Familiengeschichte und verfasst Kinderbücher, um das Thema für Kinder greifbar zu machen. In Vorbereitung auf den Besuch lasen viele Schülerinnen und Schüler die ersten Bände seiner Bücherreihe „Max und seine Fragen.“
Zu Beginn des Besuchs begann Julio mit einem Vortrag über seine Familiengeschichte, seine Motivation und Ziele, die Bücher zu schreiben und sein Heimatland Uruguay. Am Ende konnten die Schülerinnen und Schüler Fragen stellen, hier entstand ein interessanter Austausch mit dem Autor.
„I still can’t understand…“
Ein besonderer Gedanke wird nach dem Besuch von Julio hängenbleiben, als ein Satz auf Englisch fällt: „Ich kann immer noch nicht verstehen, wie das passieren konnte. Mit einer Familie, die 400 Jahre lang in Beiseförth lebte. Mit Menschen, die für Deutschland im Krieg waren. Die Freunde in Beiseförth hatten…“. Diese Worte sollten uns alle nachdenklich machen. Wie kann so etwas passieren? Wie kann man verhindern, dass so etwas wieder passiert?
Die Gesamtschule Melsungen bedankt sich bei Julio Rosenblatt, Benjamin Giesen und Hartmut Bick-Wagner für die Organisation des Besuchs.
Artikel und Foto: A. Harbusch
Link zur Initiative „Jüdisches Leben in Beiseförth“ für mehr Informationen zu Julio Rosenblatt und dem Projekt: